Elisabethfehn, ein Ort in der Gemeinde Barßel, liegt inmitten eines großen Hochmoorkomplexes im Nordwesten Deutschlands. Diese Torflagerstätte vor Ort bot beste Voraussetzungen für die Entwicklung einer Torfindustrie. In Elisabethfehn steht heute noch das weltweit erste Torfkokswerk, welches wirtschaftlich erfolgreich Torfkoks produzierte: Das Torfkokswerk von Dr. Wilhelm Wielandt.
Hier wurde Torf unter Nutzung der Nebenprodukte industriell zu Torfkoks veredelt. 1902 wurde die Torfverkokung zunächst von Oltmann Wurp Strenge, einem namhaften Entwickler großer Schwarztorfbagger, betrieben, jedoch ohne Erfolg, so dass er den Betrieb 1905 an den Chemiker Dr. Wilhelm Wielandt aus Karlsruhe verkaufte. Wielandt baute die Verkokungsanlage im Laufe der Jahrzehnte von anfangs einem Ofen auf neun Öfen aus. Es gelang ihm, trotz zahlreicher Rückschläge, hochwertigen Torfkoks zu produzieren, der nicht nur in Deutschland in der Industrie gefragt war, sondern auch exportiert wurde. In ganz Europa hatte Wielandt Abnehmer für seinen Torfkoks aus Elisabethfehn: Firmen aus Norwegen, Italien, Frankreich, der Schweiz und Großbritannien zählten zu seinen Kunden.
1989 wurde der Torfverkokungsbetrieb nach fast 100jähriger Tätigkeit eingestellt. Das Fabrikgebäude ist noch erhalten. Es steht unter Denkmalschutz. Im Waagehäuschen, rechts neben dem markanten Bürogebäude, kann man sich in einer kleinen Ausstellung ein Modell der Fabrikanlage anschauen.
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